Zur Verbesserung der Lebenssituationen von Einliegern und Häuslern wurden im September in Reddelich 6000 Quadratruten Ackerland als Pachtland ausgewiesen. Bei der Vergabe wurden Lage, Alter und Bedürfnisse der Interessenten berücksichtigt. Die Einlieger oder Häusler, die im Dorfe wohnen, erhielten 185 bis 200 Quadratruten Land zur eigenen wirtschaftlichen Nutzung. Sie mussten einen Vorsteher wählen, der ihre gemeinschaftlichen Verhältnisse und Obliegenheiten vertrat. Die Pachtdauer war auf elf Jahre festgelegt.
„1853: Flächen zur Pachtung für Häusler wurden in Reddelich reserviert“ weiterlesenSchlagwort: Reddelich
1852: Neubau einer Reddelicher Schule
Die neue Schule in Reddelich war ein massives Haus mit Steindach, dahinter Stall und Scheune mit Strohdach. Zur Schulstelle gehören 4 ha Ackerland, beim Gehöft eine Wiese von 54 ar und einen Garten von 13 ar. Das Gebäude besteht noch heute als Wohnhaus.
1846: Erlass zur Ansiedlung von Häuslereien
Ein herzogliches Zirkular zur Ansiedlung von Häuslereien vom 18. Mai, sollte der zunehmenden Auswanderung begegnen. In Reddelich wurden ab 1851 Hauslereien errichtet. In Brodhagen blieb diese Siedlungspolitik bedeutungslos.
1846: Pachtvertrag für Reddelicher Hauswirte
Johanni 1846 erhielten die Reddelicher Hauswirte einheitliche Pachtverträge bis Johanni 1860. Die damaligen Hauswirte von Reddelich: Waack (Hufe I), Uplegger (Hufe II), Bull (Hufe III), Baade (Hufe IV), Kruth (Hufe V), Westendorf (Hufe VI), Frahm (Hufe VII), Daniel Baade (Hufe VIII), Schulze Baade (Hufe IX).
1843: Beschwerde über die Reddelicher Schule
Johann Engel (geb. 1803), Chausseegeldeinnehmer im Chausseehaus (Hebestelle) bei Reddelich, beschwerte sich am 12. Juli über die Unzulänglichkeit der Schulbildung an der Dorfschule in Reddelich. Er würde seine Kinder lieber nach Doberan oder Kröpelin schicken, was nur genehmigt wird, wenn er trotzdem Schulgeld in Reddelich bezahlt.
1842 – 1847: Bau der Chaussee Rostock – Wismar
Im 19. Jahrhundert begann die herzogliche Verwaltung die im 16. Jahrhundert angelegten Kunststraßen zu befestigen. Nach dem Ausbau zu Kopfsteinpflasteralleen wurden diese Straßen Chaussee genannt. Refinanziert wurden diese Investitionen über Straßennutzungsgebühren. Reddelich lag an der Straße Rostock – Wismar und wurde Mautstation.
„1842 – 1847: Bau der Chaussee Rostock – Wismar“ weiterlesen1839: Vergütung für Kriegsschäden für 1806 – 1815
Im Jahre 1839 erhielt die Dorfschaft Reddelich für den Zeitraum 1806 – 1815 insgesamt 270 Reichstaler Entschädigung. Es gab eine Aufzählung der Bauernstellen und die Leistungen für besondere Lasten.
1834: Angaben über die Bewohner von Brodhagen und Reddelich
Brodhagen hatte drei Vollhüfner, fünf Büdner, eine Kalkbrennerei aber keine Schule.
Reddelich hatte neun Vollhüfner, sechs Büdner und eine Schule.
1822: Pachterlass für die Reddelicher Dorfschaft
Wegen massiven Ernteausfällen durch Hagelschäden wurde der Reddelicher Dorfschaft Pacht erlassen. Später mussten sich Landwirte deutschlandweit in Hagelversicherungsvereinen gegen dieses Risiko versichern. Damit wurde der Grundstein für die Versicherungswirtschaft gelegt. Eine Branche, die heute von Konzernen mit Milliardenumsätzen dominiert wird.
1819: Erste Volkszählung in Mecklenburg
Mecklenburg – Schwerin hatte am Stichtag, den 1. Dezember, 393.000 und Mecklenburg-Strelitz 72.000 Bewohner.
1818 wurde ein Pachtvertrag für die Reddelicher Büdnerei № 1 ausgestellt.
Der Reddelicher Büdner Mahn erhielt einen Pachtvertrag. Damit begann in Reddelich die Ära der Büdnereigründungen. Die letzte der 27 Büdnereien wurde 1908 gegründet. Die Büdnereien sind ausführlich dokumentiert, so auch die Büdnerei № 1.
1817: Landneuordnung in Reddelich
Eine Regulierung der Feldmark von Reddelich und Separation der Hufen wurde durchgeführt. Mit dieser wurde das zum Dorf gehörende Gebiet neu vermessen. Der Wust von Diensten und Abgaben fiel weg. Es wurde ein einheitlicher Grundzins eingeführt und es erfolgte eine Separation der Gemarkung, bei der jeder Bauer ein zusammenhängendes Stück Acker- und Weideland sowie Wiese zur individuellen Bewirtschaftung erhielt. Die Dreifelderwirtschaft wurde damit abgelöst. Die Separation veränderte das Landschaftsbild grundlegend. Es entstanden die Ackerformen, die bis zur Bildung der Produktionsgenossenschaften im DDR-Sozialismus im wesentlichen Bestand hatten. Diese Neuverteilung der landwirtschaftlichen Nutzflächen kam einer Agrarreform gleich.
1807: Reitvorführungen in Reddelich
Für den 10. August 1807 ist in der Chronik des Doberaner Rennverein e. V. von 1822
für diesen Tag vermerkt:
„1807: Reitvorführungen in Reddelich“ weiterlesenRückkehr des Herzogs nach Doberan aus dem durch die napoleonische Besetzung weiter Teile Deutschlands erzwungenen, siebenmonatigen Exil im dänischen Altona; Empfang des Herzogs durch die Bevölkerung mit Reitvorführungen in Reddelich bei Doberan
Chronik des Doberaner Rennverein e. V. von 1822
1794: Veröffentlichung einer Generalkarte von Mecklenburg
Diese veröffentlichte Friedrich Wilhelm Karl von Schmettau im Maßstab 1 : 225.000. Sie gilt als erste exakt vermessene Karte von Mecklenburg und diente als Grundlage für viele später erschienene Landkarten. Grundlage für seine Arbeit war wiederum das Werk von Carl Friedrich von Wiebeking, Architekt, Wasserbau-Ingenieur und Landvermesser. Redaktionsschluss, und somit der Referenzzeitraum des Kartenwerks, war um 1787.
1790: Abschaffung der Frondienste im Domanium
In den Dörfern desDomaniums wurden die Frondienste abgeschafft und die Hand- und Spanndienste durch Zahlung von Dienstgeld ersetzt. Das führte zu einer Entlastung für die Bauernwirtschaften. Die Dorfschaften Reddelich, Brodhagen und Steffenshagen schlossen mit den Domänen Vorderbollhagen, Brodhagen und Steffenshagen einen Kontrakt über die Ersatzzahlungen für die Hand- und Spanndienste.
1768 ordnete Herzog Friedrich an, Listen der Leibeigenen in den Ämtern anzufertigen.
Aus diesen sollen die Bauernstellen und die zugehörigen Untertanen/Leibeigenen hervorgehen. Die Kontrolle über ihre Leibeigenen wurde für die Grundherren zunehmend zu einem Problem, das vorerst administrativ gelöst werden sollte. Das Amt Doberan erließ eine Anzeige, dass sich entlaufene Leibeigene melden sollen. Die neuen Brodherren sollen diese auffordern, in den Amtsbezirk zurückzukehren.
„1768 ordnete Herzog Friedrich an, Listen der Leibeigenen in den Ämtern anzufertigen.“ weiterlesen1765: Beschwerde der Reddelicher Hauswirte
Auch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war das Verhältnis zwischen den Reddelicher Bauern und dem Gutspächter von Vorderbollhagen spannungsgeladen. In einem Schreiben vom 18. September an den Amtshauptmann Holsten zu Doberan beschwerten sie sich, gemeinsam mit Steffenshäger Bauern über die harte Behandlung durch den Pensionär Hagemeister zu Vorderbollhagen.
„1765: Beschwerde der Reddelicher Hauswirte“ weiterlesen1750: Regulierung der Feldmark von Reddelich
Um das Hofland von Vorderbollhagen abzurunden, wurden den Bauern von Reddelich 1778 Quadratruten Brodhäger Wiesen genommen und dem Hofe Vorderbollhagen zugelegt. Die Dorffluren waren nie etwas statisches. Es gab immer ein Gerangel um Land.
„1750: Regulierung der Feldmark von Reddelich“ weiterlesen1746: Streit um Dienste Reddelicher Bauern für den Hof Vorderbollhagen
Die Bauern im Domanium, so auch die Reddelicher, waren verpflichtet auf den umliegenden Domänen Vorderbollhagen, Jennewitz und Brusow Hand- und Spanndienste zu leisten. Rechtliche Grundlage dazu war die Hofdienstordnung von 1704 (siehe ebenda). Bereits 1725 beschwerte sich der Reddelicher Schulze Bull sich über den vom Pächter zu Vorderbollhagen geforderten Kornzehnten. Der Pensionär Güningen sollte bis an sein Lebensende von jedem Bauern jährlich fünf Taler erhalten.
„1746: Streit um Dienste Reddelicher Bauern für den Hof Vorderbollhagen“ weiterlesen1726 Landesvermessung
Der älteste Bezug auf eine Flurkarte vom Gemeindegebiet ist aus einer Vermessung von 1726 und stammt aus einer Chronikensammlung von 1947. Leider liegen weder die Karte, auf die sich dort bezogen wird, noch Angaben über den Autor vor. Daher ist eine Zuordnung der Bezeichnungen zur Örtlichkeit nicht möglich.
Bemerkenswert ist, dass die Flurbezeichnungen von 1726 (Siehe Auflistung unten) auf Karten vom Ende des 19. Jahrhunderts kaum noch erscheinen.
1704 und 1751: Beichtkinderverzeichnisse
Die Jahre 1704 und 1751 sind eine Zeitmarke, die in diversen Chroniken der Region sehr oft auftauchen. Wie auch bereits 1704, ließ die Kirche 1751, von ihren Pastoren, sogenannte Beichtkinderverzeichnisse erstellen. Dies geschah im Rahmen der Verantwortlichkeit der Kirchenämter für das Standeswesen. Da in diesen Jahren wohl so ziemlich alle Einwohner Mecklenburgs, zumindest im ländlichen Raum, christlich getauft und konfirmiert waren, sind diese Verzeichnisse wie Einwohnerlisten zu sehen Das Beichtkinderverzeichnis aus dem Jahr 1704 wurde von Pastor Stephanus Sehuse aus Stephanshagen verfasst und bestätigt, unter anderen, durch den Kirchenjuraten (Kirchenvorstandsmitglied) Hans Bade (70) aus Reddelig.
„1704 und 1751: Beichtkinderverzeichnisse“ weiterlesen1688: Edikt gegen die Hexenprozesse
Das Verbot von Hexenprozessen durch Herzog Christian Ludwig wurde nicht überall befolgt. Trina Schlorff, geborene Tielemanns, ist die letzte Hexe in Mecklenburg, die am 28. April 1697 in Hastorf auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Margarete Gensicke aus Hohenfelde war am 20. Juli 1336 das erste Opfer.
1653: Hexenprozess in Reddelich
Tine Klöcking wurde in Reddelich als Hexe verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
1312: Truppen aus Rostock überfielen Dörfer der Region
Viel ist über diese Repression nicht überliefert, was auf ein relativ gewöhnliches Ereignis zur damaligen Zeit hindeutet. Einzige, derzeit bekannte Quelle ist das MUB [26]. Dort ist eine Schadensliste zu diesem Ereignis dokumentiert.
„1312: Truppen aus Rostock überfielen Dörfer der Region“ weiterlesen1218: Heinrich Borwin, Fürst der Mecklenburger, bestätigte dem Kloster Doberan dessen Güter.
Heinrich II. Borwin, Fürst von Rostock, und sein Bruder Nicolaus, Fürst von Mecklenburg, bestätigten dem Kloster Doberan Besitz und Rechte. … Diese stete Bestätigung der klösterlichen Rechte und Privilegien setzte sich bis zur Säkularisierung der Kirche fort.
Der Name Radeclhe änderte sich in den Urkunden in Radecle. Die Namensschreibweise war nie statisch. bereits 1230 hieß Reddelich wieder Radechle
1177: Raducle (Reddelich) wurde erstmalig urkundlich erwähnt.
Berno, Bischof von Mecklenburg, schenkte dem Kloster Doberan am 1. Februar 1177, nach einer später verfassten Urkunde, die Zehnten von dem Gebiete, mit welchem der Wendenfürst Pribislaw das Kloster ausgestattet hatte. Dem Abt verlieh er das Recht der freien Verfügung über die Kirchen innerhalb des Klostergebietes.
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