Aufgeschrieben wurde dies von einem D. Krause am 30. November 1923: Der Schmiedemeister Ross, geboren 1846 im Schmiedekrug zu Reddelich (Büdnerei № 3/4), erzählte über den Bau eines Lehmhauses:
Wenn ein Haus mit Lehmstakenwänden versehen werden sollte, kam das ganze Dorf zusammen um zu helfen. In die Balken der Fächer waren oben und unten viereckige Löcher eingestemmt, in welche die aufrecht stehenden "Spielen", d. h. die Stöcker, hineingesteckt wurden. Dann wurden dichte Strohseile gedreht, mit Lehm beschmiert und durch nassen Lehm hindurchgezogen. Mit diesen Strohseilen wurde die Wand "uttühnt", d. h. die Seile wurden flechtwerkartig durch die Spielen gezogen, bis das ganze Fach geschlossen war. Beim uttühnen halfen auch die Dierns. Dann wurden die Fächer "bekleimt", d. h. mit Lehm beworfen. Die Wand musste einige Tage "drögen" bis sie schier gemacht werden konnte.
Obiger Schmiedemeister Ross gab noch folgende Bezeichnungen:
De "Hänhel" sind die Hölzer zur Firstbeschaffung, "de Grootdeel" ist die Diele im Wohnhaus, "de Schündeel" die in der Scheune. Der Boden in dem hinteren, die Wohnräume enthaltenden Ende des Hauses heißen "Balkenböhn"Der Balken, de över die Grootdeel geit, heit "Deelbalken". Der Balken "dor över" von ein sid tau de anner von dat Hus heißt de "Hahnband". Der eingebaute Alkoven, in dem 2 Personen liegen können, heißt der Klus.
"Unner de Anken" ist nach Ross draußen am Hause: 1. Wand, 2. Ankenbrett, 3. Strohdach. Im alten Schmiedekaten waren die Dachlatten » mit Weiden upwrödelt. De Nagels wiren ja to dür. «