Die Reddelicher Büdnereien № 10 bis 13

Von Reinhold Griese (Recherche), Ulf Lübs (Layout).

Diese Büdnereien wurden bei einer Regulierung der Feldmark dem Nachbardorf Glashagen zugeordnet. Zur Volkszählung 1867 gehörten diese Büdnereien jedoch noch zu Reddelich, obwohl bereits 1847 über die Flurneuregulierung verhandelt wurde.

In Unterlagen von Glashagen im LHS [14] findet sich das Protokoll:

Contract

 Protocollum
gehalten Amt Doberan den 8. Februar 1847

sub directione
des Herrn geheimen Amtsrathes   Hundt
a subscripto.

Vom Prediger Martinsen in Steffenshagen war laut Anlage dringend empfohlen worden, wenn irgend möglich, den Aufbau des Schulhauses im Dorf Glashagen zu bewerkstelligen und gab das die Veranlassung angeregten Gegenstand einer genauen Prüfung bei voraufgegangener Local-Besichtigung zu unterstellen. Hier fand sich nun, daß die angeregte Absicht dadurch eine Verwirklichung erhalten kann, daß man mit dem Büdner Allwardt, welcher die aus der Reddelicher Charte Nr.300 mit 1000 Ruthen aufgemarkte Büdnerparcele besitzt in der Weise ein Abkommen trifft, daß man von derselben in der Linie A.A.A.=4,75 erwirbt und hierdurch ein Areal gewinnt, auf welchem das Schulhaus erbaut und mit einem Garten versehen werden kann.

Der heute ladungsmäßig erschienene Büdner Allwardt genehmigte das bemerkte Permutationsprojekt (Tausch/Wechsel) unter folgenden Bedingungen: ihm werden aus der oben bezeichneten Hufe in der Linie e.e.e.= 457 Quadratruthen wieder eingeräumt und in der Aufzeichnung D.D.D.D.= 1000 Quadratruthen gegen ein zu zahlendes Erbstandsgeld von 300 RM zu Michaelis des Jahres angewiesen … zahlt von dieser Fläche den aufschlagsmäßigen Canon wie das von den übrigen Büdnern geschieht und erhält einen Grundbrief in derjenigen Fassung, wie solche in unserer Zeit von der hohen Behörde vorgeschrieben ist.

Das Protokoll ist verlesen, genehmigt und die Entscheidung    des Cammercolegiums vorbehalten worden.

In fidem
Schröder
Protocollist.

[14], gefunden und transkribiert von Axel Kähler [31)]

In der Büdnerei № 10 lebten zur Volkszählung 1867:

  • Der Büdner Joachim Reining (geb. 1831) mit Ehefrau Sophie (geb. 1830) und den Kindern Heinrich (geb. 1860) sowie Louise (geb. 1864).
  • Der Einlieger Joachim Roß (geb. 1834) mit Ehefrau Maria (geb. 1839) und den Söhnen Heinrich (geb. 1864) sowie Friederich (geb. 1865).
  • Die Einliegerin Sophia Waack (geb. 1834) mit ihren Kindern Sophia (geb. 1854), Mina (geb. 1857), Dorothea (geb. 1859) sowie Heinrich (geb. Jul 1867). Auswärts waren am Zähltag Johann Waack (geb. 1848) und Henrica Waack (geb. 1853 ).

In der Büdnerei № 11

  • Der Büdner Johann Bull (geb. 1803) mit Ehefrau Louise (geb. 1816) und den Kindern Christoph (geb. 1848), Maria (geb. 1850), Sophia (geb. 1854) sowie Christian (geb. 1857). Auswärts waren am Zähltag Maria Bull (geb. 1850), Sophia Bull (geb. 1854) und Christian Bull (geb. 1857 ).
  • Der Einlieger Christop Möler (geb. 1822) mit Ehefrau Maria (geb. 1826) und den Kindern Friedrich (geb. 1848), Heinrich (geb. 1862) sowie Wilhelm (geb. 1865). Auswärts war am Zähltag Johann Möler (geb. 1847).
  • Der Einlieger Carl Range (geb. 1817) mit Ehefrau Sophia (geb. 1821) und den Kindern Rike (geb. 1856), Louisa (geb. 1859), Elisa (geb. 1862) sowie Heinrich (geb. 1866). Auswärts waren am Zähltag Sophia Range (geb. 1844), Stina Range (geb. 1847) und Maria Range (geb. 1850).

Die Büdnereien № 12 und 13 waren 1867 augenscheinlich noch nicht angelegt.

Die ehemaligen Büdnereien № 10 bis 13 in einer Aufnahme von 1953. Eine genaue Zuordnung in der Örtlichkeit kann z. Z. nicht vorgenommen werden.
Artikel aktualisiert am 26.03.2024