Die Reddelicher Häuslerei Nr. 5

Bei ihr handelt es sich um den heutigen Kindergarten in der Alten Dorfstraße. Das Grundstück befindet sich in Gemeindebesitz, die Kindertagesstätte wird in Trägerschaft der Volkssolidarität bewirtschaftet.

Christian Rowoldt (geb. 1826), Einlieger und Arbeitsmann, ließ sich 1859, das Wohnhaus der Häuslerei erbauen. Das Grundstück ist 1886 m² groß. Sein Vermieter, Johann Bull von der Büdnerei № 1, musste die Mietwohnung, die Christian Rowoldt bis dahin bewohnte, eingehen lassen. Er wohnte zur Volkszählung 1867 in der Häuslerei mit seiner Ehefrau Wilhelmine (geb. 1830) und seinen Kindern Wilhelm (geb. 1855), Marie (geb. 1856), Heinrich (geb. 1859), Friedrika (geb. 1861) sowie Louise (geb. 1865). Seine Tochter Anna (geb. 1852) lebte am Zähltag als Dienstmädchen auf der Reddelicher Hufe IV.

Die Häuslerei wurde 1886 an den Tagelöhner Christian Schuldt verkauft. Der Büdner Joachim Bull wurde 1899 ihr Besitzer.

Zur Volkszählung 1900 wohnten auf der Häuslerei Joachim Bull (geb. 1839) mit Ehefrau Marie (geb. 1840) und Sohn Ludwig (geb. 1874).

Im Jahr 1903 wurde die Häuslerei an die Arbeiterfrau Sophie Vikus, geb. Hennings, aus Lichtenhagen verkauft. August Bartels erwarb 1911 das Anwesen. Er fiel im I. Weltkrieg 1918 in Frankreich. Seine Witwe Frieda heiratete Martin Ohl. Der Sohn von Frieda Ohl und August Bartels (aus der ersten Ehe) übernahm 1933 das Haus. Er verpflichtete sich, seine Mutter zu pflegen, die nur eine Rente von 40 Mark erhielt. Dies wurde als Erbgrund in die Gehöftsakte eingetragen.

1945 lebten dort Franz und Herta Bartels, Frieda Ohl sowie die Kinder Elfriede, Toni und Ilse. 1973 gehörte das Haus Frau Herta Bartels. Was dort zwischen 1933 und 1973 passierte ist nicht bekannt. 1973 erwarb die Gemeinde das Haus und baute es in einen Kindergarten mit Krippe um.

Im Jahr 2000 übernahm die Volkssolidarität die Trägerschaft für die Kita. Diese mietete das bestehende Gebäude dazu von der Gemeinde. Vorher investierte die Gemeinde noch 10.000 DM in die Außenanlagen. Aus Kostengründen sah sich die Gemeinde außerstande, für ein ordentliches Kita-Management. Sie folgte damit einem allgemeinen Trend, die Kinderbetreuung an freie Träger zu übertragen. Die ehrenamtlichen Strukturen in der Gemeinde waren für diese Aufgaben zunehmend ungeeignet.

Artikel aktualisiert am 24.03.2024