1700 – 1721: Nordischer Krieg

Im Nordischen Krieg kämpften auf mecklenburgischem Territorium Schweden gegen Preußen, Dänen, Sachsen und Russen. Plünderungen durch Kriegsparteien waren an der Tagesordnung. Viele Mecklenburger wurden in die preußische Armee verschleppt, was zu einer großen ständigen Plage nicht nur in Kriegs- sondern auch in Friedenszeiten wurde. Neben diesen gewaltsamen Soldatenwerbungen waren das Eintreiben von Geld- und Naturallieferungen und Plünderungen an der Tagesordnung.

Darüber hinaus mussten Pferde gestellt werden, die den Bauern dann für die Arbeit fehlten. Viele Frauen wurden vergewaltigt. Davon zeugen Eintragungen im Kirchenbuch von Steffenshagen. So wird Maria am 24. Januar 1714 geboren. Der Pastor schrieb: »Ein Dragoner hat diese Person überwältigt.« Gemeint ist die Mutter. Eine andere Eintragung lautet: »Elise Utesch ist in Hundehagen von einem Dragoner überwältigt.« Genannt wurden oft Hannoversche Dragoner als Vergewaltiger. Von diesen Kriegswirren war Reddelich infolge von Durchzügen der Truppen der kriegführenden Mächte offensichtlich besonders in Mitleidenschaft gezogen.

Im Jahr 1701 lebten in Mecklenburg-Schwerin etwa 100.000, in Mecklenburg–Strelitz 30.000 Einwohner.

Artikel aktualisiert am 14.04.2023