Die Reddelicher Büdnerei № 21

Von Reinhold Griese (Recherche), Ulf Lübs (Text, Layout).

Diese gehört zu den, an der B 105 gelegenen Büdnereien, die 1907 aus der damaligen Hufe IX hervorgegangen sind. Landwirtschaft wird dort heute (2018) keine mehr betrieben, sondern eine Werbeagentur.

Die Büdnererei wurde 1908 vom Bauunternehmer Friedrich Goldberg gekauft, der sie ein Jahr später an den Tagelöhner Fritz Harnack von Hof Jennnewitz veräußerte. Das läßt annehmen, das der Unternehmer Goldberg dort nie Landwirtschaft betreiben wollte sondern es ihm um die Errichtung und den Verkauf der Gebäude ging.

1936 erwarben Paul Kruth, der zweite Sohn von Wilhelm Kruth (Hufe V) und Anneliese, Tochter von Otto Garbe (Hufe I) die Büdnerei für 21.000 Reichsmark, einschließlich des lebenden und des toten Inventars. Es wurde eine Grundschuld von 8.000 RM und eine von 8.600 RM für für die Ansiedlungsgesellschaft eingetragen. Paul Kruth musste ein Gutachten beibringen, dass er in der Lage sei, eine Büdnerei zu führen. Er fiel 1939 und hinterließ die Büdnerei seiner Frau Anneliese und ihren beiden Töchtern Irene (geb. 1936) sowie Anke (geb. 1939).

1945, nach Kriegsende, wurden dort einquartiert: Familie Strey (Richard, Karl, Minna, Hans)
1949 pachtete der Wachtmeister der Schutzpolizei Heinz Friesecke die Büdnerei. 2000 kaufte Reneé Schneider das Anwesen von den Erben der Anneliese Kruth (verh. Jürss) und betreibt dort mit ihrem Lebensgefährten, Reinhold Termann, eine Werbeagentur.

Artikel aktualisiert am 25.03.2024