In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts befand sich dort die Reddelicher Poststelle. Das Anwesen in der Häuslerreihe an de B 105 zwischen Motorrad Timm und dem Abzweig nach Glashagen an der Ampelkreuzung gehört heute der Familie Schildt.
Am 20. Oktober 1887 kaufte der Arbeitsmann Carl Reinecke aus Steffenshagen die Häuslerei für 351,25 RM und errichtete 1888 das Haus. Zur Volkszählung 1900 wohnten auf der Häuslerei:
- Der Arbeiter Carl Reinecke (geb. 1833) mit Ehefrau Henrika (geb. 1837) und Tochter Emma (geb. 1894).
- Der Einlieger Johann Schönfeldt (geb. k. A.) mit Ehefrau Sophia (geb. 1849) und den Söhnen Albert (geb. 1890) sowie Paul (geb. 1894).
Im Oktober 1927 wurde Heinrich Dreyer (1893 bis 1963) Postagent von Reddelich und in der Häuslerei eine Postagentur eingerichtet. Er hatte zwischenzeitlich Emma Reinecke geheiratet und lebte mit Ihr auf der Häuslerei 18.
Bis dahin war, seit 1882, der Reddelicher Bahnhof gleichzeitig Posthilfstelle und der Bahnhofsvorsteher war Postagent. Von 1898 bis 1918 hatte Otto Hayden dieses Amt inne. Zwischen 1918 und 1927 wurde die Reddelicher Poststelle von auswärts verwaltet. Von 1898 bis 1906 war Wilhelm Hobe Landbriefträger in Reddelich. Abgelöst wurde er von Albert Tessnow, der das Amt bis 1918 ausübte. 1929 wurden von Reddelich aus die Dörfer Steffenshagen, Glashagen und Retschow mit Post versorgt, in denen damals rund 1300 Einwohner lebten.
1945 lebten in der Häuslerei: Heinrich Dreyer mit Ehefrau Emma sowie den Söhnen Ulrich und Erich. Nach Kriegsende wurde die Familie Brotz aus Ostpreußen dort einquartiert.
In der RADUCLE Nr. 9 wurde ein Artikel veröffentlicht über die Zeit der Häuslerei als Reddelicher Poststelle: