1994: Rücktritt des Bürgermeisters

Am 1. Dezember trat Detlef Schütt vom Ehrenamt als Bürgermeister zurück. Grund war neben gesundheitlichen Problemen auch ein fehlender Rückhalt in der Gemeindevertretung und eine offensichtliche Blockadehaltung der Amtsverwaltung.
Am 29. Dezember 1994 verstarb Detlef Schütt im Alter von 45 Jahren.

Zum Rücktritt des Bürgermeisters veröffentlichte die Ostseezeitung einen Artikel:

Reddelichs Bürgermeister Detlef Schütt (Wählergruppe Reddelich/Brodhagen) ist zurückgetreten. Wie jetzt bekannt wurde, erfuhren die örtlichen Volksvertreter am vergangenen Freitag von der Entscheidung ihres Gemeindeoberhaupts. Er hatte sein Amt vor fünf Monaten angetreten.
Der selbstständige Kaufmann legte auch sein Mandat nieder. „Mein Arzt hat mir zu diesem Schritt geraten", sagte Schütt gestern. „Außerdem ist eine sachkompetente. Zusammenarbeit mit einigen Gemeindevertretern nicht möglich."
‚Wir waren überrascht von der Entscheidung", betonte der stellvertretende Bürgermeister Erhard Rünger (CDU). Er hatte im Sommer zugunsten Schütts auf eine Kandidatur verzichtet, obwohl die CDU-Fraktion mit fünf der neun Sitze in der Gemeindevertretung die absolute Mehrheit besitzt. „Wir glaubten, daß Herr Schütt als Selbstständiger mehr Zeit und Kompetenz für die Bewältigung der Aufgabe besitzt", so Rünger. Nun will der Post-Angestellte, der seit mehr als zehn Jahren Abgeordneter ist, seine Chance nutzen. Die Unions-Fraktion glaubt der 48-jährige für die Wahl am 3. Januar 1995 hinter sich. Auf Schütts Stuhl in der Vertretung nimmt wahrscheinlich Horst Westphal Platz. Er ist Nachrücker der Wählergruppe, die bei der Kommunalwahl zwei Mandate errungen hatte.
Kurios: Da zur Abgeordneten-Sitzung am Freitag die Öffentlichkeit nicht zugelassen war konnte Detlef Schütt seine Entscheidung, das Mandat niederzulegen, nicht persönlich erläutern. Sein Schreiben war nämlich bereits auf den 1. Dezember datiert.

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